Dienstag, 1. Juli 2008

"Heute ist nicht mein Tag" - Ein Würstchenbrater als Hiobsbotschafter

Life is a bitch, wie man hier so schön sagt. Mein Tag fing heute schon so richtig scheiße an. Im wahrsten Sinne des Wortes. Der Wecktrupp eines mehr oder weniger bekannten Radiosenders hatte heute Morgen offensichtlich einen Clown gefrühstückt (hat komisch geschmeckt) und spielte Karnevalsmusik:


(Hasenscheisse - Bernd am Grill, Album "Für Eine Hand Voll Köttel")


Toll. Da liegt man im Wachkoma und kann sich gar nicht gegen diesen Terror wehren. Also schnell unter die Dusche geflüchtet. Während es da so auf mich niederprasselte, dachte ich: "Mensch...der Tag fängt ja schon scheiße an. Wie soll das weitergehen?" Die Antwort folgte 10min später in der Küche: Kaffee alle. WUUUAAA! Oder lieber zzzZZZzzz?! Hmm...

Auf dem Weg zur Arbeit dann stellte sich heraus, dass wohl auch andere Leute irgendwie nicht ihren besten Tag hatten. Abrupte Spurwechsel mit daraus resultierenden Radierungen der gummiartigen Art zwecks Ausweichungen von ortsunkundigen Straßenrowdies hielten mich wach. Die und ein Ferrari 360, der sich auf einmal vor mich setzte. Man muss die Musikanlage schon ganz schön aufreißen, um gegen das Gebrüll von so einer roten Rakete anzustinken. So schnell der aufgetaucht war, umso schneller war der auch wieder weg. Oder, um's mal mit den Worten von (ich glaub) Stefan Heinrich (Eurosport) zu sagen: "Es qualmt, es zwischt, zu sehen is' nischt"

Auf der Arbeit angekommen hatte ich dann erst einmal 5min Ruhe. Ja, ein Windows XP in einer Domäne startet doch so schnell. Dann konnte ich erst einmal die Mails abrufen. Ich war gespannt, ob meine Änderungen an Postfix (Blacklists), die ich gestern eingespielt hatte, eine Verringerung des Spamaufkommens bringen würden. Komisch: irgendwie sah das nicht danach aus, obwohl der Server mittlerweile nur noch am blocken war. Nuja...mal beobachten.

Beim Durchforsten meiner Newsfeeds hatte ich auf einmal eine Eingebung, doch mal die neuen Mails durchzusehen. Und siehe da: eine Meldung von "root" auf einem unserer Server. mdam meldete ein defektes RAID-Array. Nix gut, das. Gleich mal gewartet, bis es 9:30 Uhr wurde, damit ich im Rechenzentrum anrufen konnte, dass die sich das mal ansehen. Eine Stunde später die Diagnose: Netzteilschaden. Die Kiste musste in den letzten Tagen wohl regelmäßig abgekachelt sein und sich dann rebootet haben. Und keiner hat's gemerkt. Bootet offensichtlich schnell, so ein schlankes Debian.

Dann war es über Mittag erstaunlich ruhig, und ich konnte in Ruhe etwas Arbeit erledigen. Pünktlich zu Feierabend - wie könnte es anders sein - bimmelte aber eine bekannte Nummer auf dem Telefon. Ich sag ja immer: kurz vor Feierabend bloß nicht mehr ans Telefon gehen oder irgendwelche Sachen "mal eben noch" erledigen. Das geht immer schief. Aber ich bin ja scheinbar nicht lernfähig. Also abgenommen und eine Viertelstunde telefoniert und dabei über die Vorzüge von Google Analytics referiert und wie schlimm doch grafische Counter sind.

Diese Zeit hatte Chefin (ich nenn' sie mal "Königin Hektitia II", bezogen auf ein leider eingestelltes Blog) genutzt und sich an mein Büro angeschlichen. "$WAGII, können Sie mal unten nachsehen? Die können nicht drucken."

War ja klar.

Nach diversen Telefonaten mit dem sich im Urlaub befindlichen Admin konnte ein Geräte-Neustart als Fehlerquelle identifiziert werden. Der Netzwerkdrucker hatte beim Reboot (Papierstau, Gerät ausgeschaltet) offensichtlich eine neue IP-Adresse bekommen. Kein Wunder, dass die Clients nicht mehr drucken konnten. Ein Wunder war allerdings, dass ich danach tatsächlich erfolgreich nach Hause flüchten konnte...

...nur um da festzustellen, dass die Regierung der Meinung war, bei sommerlichen 33°C die Hecke schneiden zu wollen. Glücklicherweise war ich durch unglückliche Umstände viel zu spät wieder zu Hause, so dass dieser Kelch an mir vorrüber ging. Ausgleichende Gerechtigkeit. Gute Nacht. Ich geh jetzt ins Bett. Bevor noch was passiert.

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