Samstag, 11. Juli 2009

Mit flauem Magen in den Urlaub

Bald geht es in den wohlverdienten Urlaub. Ob und wie es währenddessen hier im Blog weitergeht weiß ich noch nicht. Das hängt davon ab, ob ich am Ferienort Zugriff aufs Netz habe.

Ich fahre jetzt das erste Mal seit Jahren wieder im Sommer weg. Doch so richtig freuen kann ich micht nicht. Der Firma, in der ich arbeite, geht es schlecht. Miese Zahlungsmoral und einige offene Projekte, die fast fertig sind, aber noch nicht final abgerechnet werden können. Und ich bin die einzige ausführende Kraft auf dem Gebiet. Mit anderen Worten: 14 Tage lang wird da nichts passieren, falls sie nicht zwischenzeitlich einen Freelancer dransetzen. 14 Tage lang keine nennenswerten Einnahmen aus "meiner" Abteilung.

Schlimmer noch: die Geschäftsführung zieht sich immer weiter zurück ins stille Kämmerlein und brütet über die Firmenzukunft. Nach außen dringt fast nichts. Selbst die wöchentlichen Projektsitzungen wurden abgesagt. Nun lese ich gerade Stellenausschreibungen, die auf meine Stelle ausgerichtet sind. Man sucht Freelancer für die Überbrückung eines Personalengpasses. Gut...während ich im Urlaub bin, ist es wohl ein Engpass.

Aber wer sagt mir denn, dass dieser Personalengpass nicht auch nach meinem Urlaub oder ab August anhält? Oder anders formuliert: wer sagt mir denn, ob ich nach dem Urlaub überhaupt wieder zur Arbeit kommen muss? Nicht auszuschließen, dass man sich ab sofort auf Freelancer konzentriert und ich am 31. meine Kündigung bekomme, weil ich zu teuer bin?

Tolle Voraussetzungen für einen erholsamen Urlaub.

Sollte meine Befürchtung aber Wirklichkeit werden, dann werde ich sicherlich mal ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern. In der Firma werden seit Jahren einige gravierende Fehler gemacht. Oft habe ich diese offen angesprochen und gute Ideen eingebracht. Und oft genug habe ich dann ein "gute Idee; müssen wir in Zukunft so machen" gehört. Und selten genug ist es soweit gekommen. Tja...nicht mehr ganz nüchtern betrachtet hat diese Firma eh keine Zukunft. Zumindest nicht mit den jetzigen Entscheidern.

Nur so viel: die einzigen, die ihre jetzige Aufgabe auch gelernt haben, sind meine Büronachbarin, die Buchhaltung und ich. Der Rest kommt teils aus total fachfremden Berufen und hat keine wirkliche Ahnung von den Produkten und Dienstleistungen, die sie zu verkaufen versuchen. Ganz zu schweigen von betriebswirtschaftlichen Standards und Managementmethoden. Totale Überforderung. Vor allem der Geschäftsführung. Eine Person. Ein Entscheider. Eine Halbtagskraft! Und (jetzt werde ich etwas fies) netterweise ist diese Person auch auf ihren Job und diese Firma angewiesen. Wenn das Ding den Bach runtergeht, dann brauche ich mich wenigstens nicht mehr um Rache kümmern. Aber einen Spruch werde ich mir dann nicht mehr verkneifen können: "Ich habs doch gleich gesagt"

In diesem Sinne...

Keine Kommentare: