Mein neuer Job bringt leider auch eine deutliche Verschlechterung der Arbeitszeiten mit. In meiner alten Firma konnte ich ohne Probleme morgens um 8 Uhr anfangen und bis 16 Uhr durcharbeiten. Die Stunde Pause konnte ich ans Ende legen und entsprechend früh abhauen. Das war schön, denn so hatte ich noch mehr vom Tag, auch wenn ich dafür früher aufstehen musste.
Jetzt allerdings kann ich länger ausschlafen. Arbeitsbeginn ist erst um 9 Uhr. Dafür aber mit einer Mittagspause, die man tatsächlich auch nehmen muss. Gut, das mag arbeitsrechtlich vorgeschrieben sein, ist aber meiner Meinung nach eher ein Mittel, die Leute möglichst lange im Büro zu halten. Für mich bedeutet das, dass ich von 9-18 Uhr arbeiten muss. Nicht so wirklich toll, wenn man noch Erledigungen machen muss. Vorher haben Läden und Dienstleister oft noch nicht geöffnet. Hinterher auch nicht mehr. Und in der normalen Mittagszeit? Nunja...andere Leute müssen ja auch mal Mittag machen. Aber OK. Irgendwie krieg ich das hin.
Mein Vater allerdings ist neuerdings noch eine Spur schlimmer dran. Der arbeitet im Drei-Schichten-System (Früh-, Spät-, Nachtschicht). An sich nichts besonderes. Aber bei ihm in der Firma gibts ein leichtes Personaldefizit; hauptsächlich durch Langzeitkranke und nicht wieder besetzte Frührentnerstellen. Die kommen dort richtig ins Rudern, wenn auch nur noch eine Person in seiner Abteilung ausfällt, denn die reguläre Crew ist exakt so groß, dass es gerade für die Abdeckung aller Schichten reicht.
Aber Personal fällt ja nicht nur durch Krankheit aus. Es gibt ja auch noch so unwesentliche Sachen wie "Urlaub". Und was noch dazu kommt: am Wochenende ist Bereitschaft angesagt. Die Stunden gehen ins Überstundenkonto (AZ) und müssen auch irgendwann mal abgefeiert werden. Das wiederum bedeutet: die können im Moment zwar alle Schichten besetzten, sind aber rein rechnerisch bereits unterbesetzt. Es werden aber keine neuen Fachkräfte eingestellt.
Stattdessen wird eine neue Produktionslinie eröffnet. Und so kommmt es, dass die Leute, die eh schon Überstunden schieben, jetzt auch noch 10-Stunden-Schichten schieben müssen. Angeordnete 2 Überstunden pro Tag bis (vermutlich mindestens) Ende des Jahres. Ich wage mal zu behaupten, dass das nicht ewig gut gehen wird. Wir werden sehen. Mit 10-Stunden-Schichten bekommt man aber dann gar nichts mehr geregelt. Nehmen wir mal die Nachtschicht. Man fährt um halb 8 Uhr abends zur Arbeit und kommt dann um halb 7 Uhr morgens am nächsten Tag wieder. Dann bis zum frühen Nachmittag schlafen, und schon bleibt nicht mehr viel Zeit übrig, bis man wieder zur Arbeit muss.
Von daher will ich mich mal erst nicht beschweren. Aber ich sehe das schon bei Kollegen. Die waren in den letzten Wochen öfters mal am Wochenende und auch mal bis tief in die Nacht auf der Arbeit. Ehrlich: das muss ich eigentlich nicht unbedingt haben. Aber vermutlich komme ich dauerhaft nicht drum herum :´(
Mittwoch, 2. September 2009
Über Arbeitszeiten und so
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